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1. Geschichte der Römer - S. 131

1836 - Leipzig : Baumgärtner
151 Wichtiger war der Krieg mit den Illyriern von 230—228. Dieser weit verbreitete, in viele kleine Völkerschaften getrennte Volksstamm wohnte an der Küste des adriatischen Meeres bis an den ionischen Meer- busen, landeinwärts nördlich von Macedonien und Thracien bis an die Donau, also in dem heutigen Kroatien, Dalmatien und Bosnien, viel- leicht auch in Serbien und Bulgarien bis zum schwarzen Meere. Die Römer verpachteten den Tribut dieser auf der Südseite der Donau woh- nenden Völker in Einer Summe und nannten ihn den illyrischen. Da der illyrische König Agron am ionischen Meerbusen ein Stück von Epirus, Corcyra, Epidamnus (Dyrrhachium, j. Durazzo) und die Insel Pharos besetzte, nahm eine andere bedrohete Insel, J ssa im adriatischen Meere, ihre Zuflucht zu den Römern. Die Illyrier aber tödteten einen römischen und issiscben Gesandten, noch ehe sie gelandet waren; die übrigen Ge- sandten entkamen. Wahrend die Römer sich zum Rachekrieg rüsteten, starb Agron und seine Wittwe Teuta übernahm für den unmündigen Prinzen Pinnes die vormundschaftliche Regierung. Bei der Landung der Römer übergab Demetrius, Agrons Oberbefehlshaber auf Corcyra und Pharos, diese beiden Inseln durch Verratherei. Die Königin-Mutter eilte Frieden zu schließen; sie versprach die Gefangenen und Ueberlaufer auszuliefern, die Seeräuberei ihres Volkes einzustellen, die eroberten grie- chischen Städte und Inseln herauszugeben und niemals mehr als zwei unbewaffnete illyrische Fahrzeuge überliffus, die südlichste Stadtjllyriens, hinaussegeln zu lassen. Für diese Sicherung des griechischen Meeres empfingen die Römer als Dank von Athen den Zutritt zu den eleufinischen Weihungen oder Mysterien, dem geheimen Gottesdienste der Demeter, und von Korinth die Erlaubniß, an den isthmifchen Spielen Autheil nehmen zu dürfen. Demetrius aber empfing zum Lohne seiner Ver- ratherei einige Stücke Landes als vorläufige Schenkung. Weil er aber damit nicht zufrieden war, so fing er wieder an, mit den Jllyrien in den griechischen Gewässern Seerauberei zu treiben. Dies veranlaßte im I. 219 den zweiten il ly rischen Krieg, in welchem nach der Eroberung der Insel Pharos Demetrius nach Macedonien entkam, wo er als Römerfeind am Hofe des Königs Philipp Iii. eine gute Aus- nahme fand. Später wurde er auf einem Raubzuge getödtet. Der junge König Pinnes aber unterwarf sich aufs Neue dem frühem Friedens- vertrage und versprach einen jährlichen Tribut. 9

2. Geschichte der Römer - S. 375

1836 - Leipzig : Baumgärtner
573 mehrte noch der Ausbruch des Krieges gegen die Markomannen und Quaden oder gegen die Deutschen an der Donau das allgemeine Schrecken. Unter ihrem Könige Balomar brachen im I. 166 die Markomannen aus Böhmen und Mähren gegen Dacien vor; alle Deutschen an der Donau schloffen sich dieser Bewegung an; auch am Rhein wurden die Romervesten von den Chatten gebrochen; Pannonien und Jllyricum wurden von den Barbaren verheert, selbst Italien be- droht. Beide Kaiser zogen ihnen entgegen, bei Aquileja kehrten die deutschen Schaaren im I. 167 um und schlossen Frieden. Die Kaiser befestigten Aquileja aufs neue und trafen zur Sicherung Italiens die nothige Vorkehrung. Als sie beide nach Rom zurückfuhren, starb Verus am Schlage auf der Reise neben seinem Bruder im Wagen fitzend, im Dec. 169 zwischen Concordia und Altinum, welche Städte, von Attila zerstört, nur noch in Ruinen zu finden find an der venetianischen Küste zwischen den Flüssen Tagliamento und Piave, auf dem Wege von Aquileja nach Treviso. Die Germanen bedrohten aber Italien aufs neue. Um das nothige Geld zum Kriege schnell herbeizuschaffen, ließ der Kaiser die Kostbarkeiten seiner Palläste versteigern. Im I. 172 begab er sich nach Pannonien und nahm in Carnuntum am Zu- sammenstusse der March und Donau bei Heimburg oder Petronell (jetzt in Ruinen) sein Standquartier. Es wurden viele und große Schlach- ten geschlagen, ehe es dem Kaiser gelang, die Deutschen zur Ruhe oder Unterwerfung zu bringen. Darauf drang er in das Land der Quaden, wahrscheinlich im I. 174. Sein Heer ward aber in der Nähe des Flusses Gran in Ungarn eingeschlossen und in der brennen- den Sonnenhitze vom Wasser abgeschnitten. Ein plötzlicher Regen er- frischte die ermatteten Römer; unter dem Donnern eines Gewittersturms schlugen sie sich durch die Feinde. Die unerwartete Rettung der Rö- mer betrachtete man als ein Wunder; einige schrieben sie einem ägyp- tischen Zauberer zu, den der Kaiser bei sich hatte, andere meinten, eine christliche Legion im Heere hätte, nach dem Verlangen des Kai- sers, durch ihr Gebet, Regen und Donner herabgestehet; seitdem sey diese Legion die blitzende, lulminatrix, genannt worden. Es ist aber erwiesen, daß eine legio fulminätrix schon lange vor jenem Ereigniß bestand. Die Quaden verstanden sich zum Frieden. Viele Germanen traten in römische Dienste oder erhielten Grundbefitzungen in den Pro- vinzen an der Donau, auf deren linken Ufer die Römer nur einen schmalen Strich Landes behielten, wo für den Handelsverkehr feste Tage und Oerter bestimmt wurden. Einigen Völkern bewilligte der Kaiser auch Jahrgelder. Er eilte, hier die Ruhe herzustellen, um die

3. Geschichte der Römer - S. 416

1836 - Leipzig : Baumgärtner
416 , » Städte. Sein Feldherr Theodosius besiegte in Britannien die von dem schottischen Gebirgslande herabgekommenen Pikten und Scoten und eroberte das südliche Schottland, welches als eine neue Provinz den Namen Valeniia erhielt. Die Empörung eines maurischen Fürsten Firmus im Jahr 372 unterdrückte derselbe Feldherr Theodosi'us. Als der Kaiser zu Rheims krank lag, erklärte er seinen Sohn Gratia- uus, einen Knaben von acht Jahren, zum Augustus, dessen Lehrer der Dichter Ausonius aus Burdigala, j. Bordeanr, war. Da die Quaden, ein Volk an der March, und die Sarmaten an der Theiß in Pannonien eingefallen waren, weil der kaiserliche General in Sir- minm bei der Wiederherstellung der Festungen ans dem linken Donau- ufer auch in ihrem Gebiete auf dem rechten Ufer Verschanzungen an- legte, so begab sich Valentinian im Jahr 375, nachdem er mit dem allemannischen Fürsten Macrianus, Mainz gegenüber auf dem rechten Rheinufer, Frieden geschlossen hatte, nach Pannonien, vertrieb von seinem Standlager zu Carnuntum aus die Barbaren, ließ bei Acincum, dessen Trümmer bei dem heutigen Alt-Buda nördlich von Ofen liegen, eine Brücke über die Donau schlagen, und ging hinüber in das Land der Quaden. Nachdem er das verlassene Land verwüstet hatte, ging er zurück und machte Winterquartiere zu Bregetium, dessen Ruinen bei dem Dorfe Szony an der Donau östlich von Komorn liegen. Hier erschienen im Nov. 375 vor dem durch Anstrengung und Kummer er- schöpften und durch Unglück drohende Zeichen geängstigten Kaiser Ab- geordnete der Quaden, um den Frieden wieder herzustellen. Als sie die Schuld des Friedensbruchs auf die vertragswidrige Anlegung einer Festung auf ihrem Boden schoben, ergrimmte der Kaiser und antwortete mit heftig gereiztem Gemüthe. Mitten in der Rede rührte ihn der Schlag und nach wenigen Augenblicken war er verschieden, am 17. Nov. 375. Sein Sohn und Nachfolger Gratianus, der sich zu jener Zeit in Trier aufhielt, nahm seinen vier Jahr alten Bruder Valent inia- nus H. zum Reichsgehülfen an und überließ ihm Italien und Jllyri- cum unter der Vormundschaft seiner Mutter Justina, einer eifrigen Arianerin. Der orientalische Kaiser Valens hatte unterdessen einen Krieg gegen die Perser begonnen; den Usurpator Procopius, einen Ver- wandten des Constantinischen Hauses, der sich Constantinopels be- mächtigt und viele Truppen, auch Gothen auf seine L>eite gebracht hatte, besiegt und in Fesseln gelegt; dann den persischen Krieg dahin beendigt, daß Armenien und Jbericn neutrale Lander bleiben sollten,

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 70

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 70 — Daran schloß sich die Provinz Rätien, die Augusta Yinde-licorum (Augsburg) zur Hauptstadt hatte und bis an den Inn reichte, auch die Alpenlandschaft, die östliche Schweiz und das deutsche Tirol einschloß. Östlich davon lag Noricum, wo man sich verhältnismäßig rasch dem römischen Wesen anschloß. Beim heutigen Laibach (Aernona), Pettau (Petovio), Cilli (Celeia), Klagensurt (Vinmum), St. Peter im Holz (Teurnia), Lienz (Aguonturn) konstituierten sich schon unter der Jnlisch-Claudischen Dynastie römische Municipien. Marc Aurel begrüudete Ovilava (heute Wels) als Kolonie. Auch im südlichen Pannonien (Ungarn, Kroatien, Slavonien) erwuchsen bedeutendere Orte: Sirminm (bei Mitrowitz) ward zur Zeit der Reichsteilung unter Diocletian die Residenz eines der Kaiser. Nach Dacien (Siebenbürgen, Moldau, Walachei, d. i. die heute hauptsächlich von Rumänen bewohnten Landschaften) hatte Kaiser Traian zahlreiche Kolonisten aus der ganzen römischen Welt geführt, da das Land durch den rücksichtslos geführten Eroberungskrieg völlig erschöpft war. Zugleich wollte man hierin der Grenzmark eine Bevölkerung pflanzen, deren Interesse mit dem des Reiches durchaus identisch war. Es ist nahezu das einzige Beispiel vou civiler Kolonisation in der Kaiserzeit, da man sonst nur Veteranen verwendete — Italien hatte keinen solchen Überfluß an Menschen mehr, daß man die Emigration hätte begünstigen mögen —; ausdrücklich wird berichtet, man hätte die Ansiedler hierhergebracht, um den Ackerbau und das städtische Leben in Flor zu briugen. Sarmizegctusa, die frühere Hauptstadt der dacischeu Könige, ward durch Traian zur römischen Kolonie gemacht, an die sich bald andere anschlossen. Die Stadt nahm, wie die Inschriften und die sonstigen Überreste (darunter ein Amphitheater) erweisen, einen bedeutenden Aufschwung; hier kam der Landtag der „drei Dacien" zusammen, der nach dem Vorbilde des Landtages der „drei Gallien" konstituiert war.

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 71

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Auch die Bergwerke im siebenbürgischen Erzgebirge wurden in Gang gebracht; die Art und Weise, wie die Römer die riesigen isolierten Felsmassen bearbeitet haben, erregt noch gegenwärtig das Stauueu der Reisenden; jene sind nämlich von außen in die Runde gearbeitet, so daß sie einem großen zerstörten Amphitheater oder dem Krater eines Vulkans ähnlich sehen. Als die besten Bergarbeiter in den illyrischen Provinzen galten damals die Piruster in Dalmatien, deren zur Kolonisation des Bergdistrikts nicht wenige verwendet wurden. In den verlassenen Schachten fand man eine Anzahl von Wachstafeln, auf denen Quittungen, Kaufverträge u. dgl. verzeichnet waren. Römische Bewohner scheinen beim Einfall der Germanen und Jazygen im sog. Marcomannenkrieg ihre „Papiere" in Sicherheit gebracht und später nicht mehr Gelegenheit gehabt zu haben, das glücklich Verborgene wieder an sich zu nehmen. — Südwärts der Donau, in Mösien (Bulgarei, Serbieu) bis an den Balkan hin, lebte in der späteren Kaiserzeit überall eine römisch redende oder doch radebrechende Bevölkerung; ebenso in der westlich anstoßenden Provinz Dalmatien, die nicht nur den heute sogenannten Küstenstrich, sondern auch dessen Hinterland, Bosnien, die Herzegowina und das nördliche Albanien umfaßte. Der Held dieser Landschaften war Kaiser Dioeletian, der aus denselben herstammte. Nach seiner Thronentsagung (im 1.305), kehrte Dioeletian in die Heimat znrück und bewohnte hier nahe der Provinzialhauptstadt Salouae den herrlichen Palast, den er sich erbaut hatte. Aus diesem Palast erwuchs während der Barbarenzeit die heutige Stadt Spalato, was beiläufig einen Begriff von seinen gewaltigen Dimensionen geben mag: es war ein ganzer Komplex von Baulichkeiten, bei fünfhundert Fuß breit, sechshundert lang, der in Form eines festummauerten und mit Türmen versehenen Lagers errichtet war; durchschnitten von zwei in senkrechter Richtung sich kreuzenden Straßen, deren Ausgänge (davon einer die sog. „porta aurea“) durch je zwei Türme flankiert waren. Die

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 113

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 113 — Moguntiacum (Mainz), Argentoratum (Straßburg), Aquae Aureliae (Baden-Baden). Am stattlichsten zeigt sich diese Entwicklung in den Donaulandschaften, wo im zweiten Jahrhundert zwölf Legionslager sich befanden, deren „canabae“ sämtlich zu Fig. 46. i( ul lxv/ i? 4 mm 31' Römischer Schildbuckel, gefunden 1855 zu Halmlgy in Siebenbürgen. (Jetzt im Bruckenthal'schen Museum zu Hermannstadt.) Städten heran gediehen. So Apulum in Dacien, beim heutigen Karlsburg in Siebenbürgen, wo sogar zwei Städte entstanden, ein Mnnicip und eine Kolonie: jenes eine mehr civile, dieses eine mehr militärische Gründung: das Element der Veteranen und Jung, Rom Ii. 8

7. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 129

1911 - Berlin : Teubner
3. Vom Verrat Italiens bis zur Gegenwart. 129 Österreich nicht allzu große Truppenmassen dem italienischen Heere würde entgegenstellen können. Sie vergaßen aber dabei, daß die Grenzgebiete in den Alpenländern schon von Natur wahre Festungen sind. Auch hatten die Österreicher den welschen „Bundesbrüdern" nie recht getraut und schon längst für starke Befestigungswerke an den Grenzen gesorgt. Da diese überall ein wenig hinter der Grenzlinie lagen, konnten die Italiener allerdings schnell ein paar Kilometer österreichischen Bodens besetzen, was sie als großen Triumph in die Welt hinausposaunten. Aber bald stießen sie aus die Hauptstellungen der Österreicher, die in dem Erzh erzo g Eug eu einen überaus beliebten und tüchtigen Führer erhielten, und von da an war es mit den Erfolgen zu Ende. Weder am nördlichen Gardasee noch im Etschtale konnten die Italiener weiter, und die furchtbarsten Opfer, gewiß weit über 100000 Mann, haben sie schon vergeblich an der Hauptkampfstelle, an der Jsonzosront, gebracht. Hier, wo der Weg über den Jfonzo-fluß und die schöne alte Stadt Görz zu dem heiß erstrebten Triest führt, haben die Österreicher das steile Ostufer zu einer hoffentlich uneinnehmbaren Felsenfestung umgewandelt und die furchtbaren Angriffe der Italiener bisher mit eiserner Unerschütterlichkeit abgewiesen. Nachdem im Mai durch deu Durchbruch am Dnnajetz die Russen im Lsten! bis an den San zurückgedrängt waren, wurde ihre Stellung in den Karpathen schwer bedroht. Deshalb ließen die Verbündeten ihnen nun keine Ruhe mehr, sondern gingen auf der ganzen Ostfront gleichzeitig gegen die Russen vor. In Galizien wurde der Übergang über den San erzwungen, in P r z e m y s l am 3., in Lemberg nach harter dreitägiger Schlacht am 22. Juui eingezogen und das galizische Land bis auf einen kleinen Zipfel von den Russen befreit. Inzwischen hatte Hindenbnrg ein Heer in Kurland einrücken lassen, das in schnellem Siegeszuge die schöne „deutsche" Stadt und Seefestung Libau (8. V.), den Hafen Windau (19. Vii.), Mitau (2. Viii.) und das ganze „Gottesläudcheu" bis au die Düna eroberte und jetzt vor Riga und Dünaburg liegt. Gleichzeitig erfolgte der allgemeine Vormarsch gegen das russische Festungsgebiet, dessen Mittelpunkt die polnische Hauptstadt Warschau bildet. Und nun fielen, um nur die wichtigsten Festungen zu nennen, Pultusk am Narew (24. Vii.), Jwangorod (4. Viii.), Warschau (5. Viii.), Kowuo (18. Viii.), Brest-Li-towsk (25. Viii.) und Grodno (4. Ix.). Da auch bald darauf die große Stadt Wilna besetzt wurde, waren nicht nur die bevölkertsten und reichsten Landschaften des europäischen Rußlands, sondern auch die gefährlichsten Einfallstore nach Deutschland und Österreich in der

8. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 130

1911 - Berlin : Teubner
130 D. Der Weltkrieg. Gewalt der Verbündeten. Sie wurden jetzt der feste Schutzwall gegen die russische Dampfwalze! inflissrien ^se ungeheuren Erfolge im Osten führten dem deutschester* “ 90r'en reichifch^türfifchen Bunde einen neuen Bundesgenossen zu. Wenden wir uns jetzt zur Balkanhalbinsel, auf der ja der Weltbrand ausgebrochen war. Hier hatte Österreich zunächst Serbien züchtigen wollen und war auch nach hartnäckigem Widerstände der Serben in Belgrad eingerückt (2. Xii. 1914). Aber da bei dem furchtbaren Anpralle Rußlands nicht genügende Truppen für diesen Kriegsschauplatz zur Ver-süguug standen, so mußten die Österreicher sich noch in demselben Monat unter bedeutenden Verlusten wieder aus Serbien zurückziehen. Aber sie rüsteten sich, während die erschöpften Serben Gewehr bei Fuß standen, zu einem neuen entscheidenden Vorgehen. Dies trat ein, als die Mittelmächte sich versichert halten konnten, daß Bulgarien sich zu ihnen schlagen würde. Obgleich das tapfere und arbeitssame Volk der Bulgaren von jeher deutschfreundlich gesonnen war, hatte es doch bei dem Zusammenstoße der Großmächte erst ruhig abwarten wollen, wohin das Kriegsglück sich wendete. Auch wurde es ihm nicht ganz leicht, sich mit der Türkei zu verbinden, mit der es vor wenigen Jahren zwei Kriege geführt hatte. Doch die Türkei trat an Bulgarien freiwillig einen Streifen Grenzgebiets ab. Da zögerte der Zar Ferdinand, ein deutscher Fürstensohn, nicht länger, und als Anfang Oktober deutsche und österreichische Truppen über die Donau und ihre Nebenflüsse in Serbien eindrangen und mit bewundernswerter Schnelligkeit Belgrad (10. X.) und andere Grenzorte nahmen, griff auch die längst mobil gemachte bulgarische Armee in den Krieg ein. Nun folgte unter der Oberleitung des Generalfeldmarschalls von Macs enfen ein Siegeszug sondergleichen, aber auch voller Mühen und Schrecknisse, die teils durch den meterhohen Schmutz auf den zertretenen Wegen und durch Eis und Schnee im wegelosen Gebirge, teils durch die Mittellosigkeit des aufgesogenen Landes hervorgerufen wurden. Im Süden eroberten die Bulgaren zuerst Veles-Üsküb (20. X.), den Mittelpunkt des überwiegend von ihreulandslenten bewohnten Mazedoniens; dann fiel auch das wichtige Ni sch (5. Xi.), wo sich von der Bahn Belgrad— Konstantinopel die Linie nach dem griechischen Hafenorte Saloniki abzweigt. Nach diesen wichtigsten Punkten war bald das ganze Serbien erobert, ebenso das fast wegelose Montenegro, nachdem dessen stärkste natürliche Festung, der Berg Lowtschen, zwischen der österreichischen Hafenstadt Cattaro und dem montenegrinischen Hauptorte Cetinje, von den Österreichern, noch dazu im Schneesturnt, genommen

9. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 131

1911 - Berlin : Teubner
3. Vom Verrat Italiens bis zur Gegenwart. 131 worden war, eine fast übermenschliche Leistung (11. I. 1916)! -Beide Könige flüchteten, wie es der von Belgien hatte tun müssen, zu den großen Verbündeten, die ohnmächtig ihrem Untergänge zuschauten. Unsere Feiude wußten sehr wohl, welch ungeheure Bedeutung ein Die mserjoigc siegreiches Vorgehen der Mittelmächte auf dem Balkan haben mußte, He u.wmter und verdoppelten deshalb im Herbst 1915 ihre Anstrengungen, unsere Linien zu durchbrechen; aber vergeblich. Wohl hat die am 22. September einsetzende dritte „Große Offensive" im Westen, die in der Richtung auf Lille (Loos) und an der Aisne (Perthes) ihre Hauptstellen hatte, mit ihrem furchtbaren Trommelfeuer aus loooo Geschützen an einigen Punkten die deutschen Linien etwas zurückgedrängt; aber auch diese „Septemberschlacht" hat unseren Feinden furchtbare Opfer gekostet und nichts Wesentliches geändert. Ebenso fruchtlos verlaufen die Versuche, die die Russen seit Weihnachten machen, um von Beßarabien aus sich zwischen die galizische Front und den Balkan zu schieben, wodurch sie wohl auch das russeusreuudliche, aber immer noch zögernde Rumänien zum Eintritt in den Kampf zu bewegen hoffen. Ganz ergebnislos blieb auch die seit Anfang Oktober vollzogene Landung von großen englisch-französischen Streitkräften in der griechischen Hafenstadt Saloniki; die Hoffnung dieser Mächte, Griechenland auf ihre Seite zu ziehen, hat sich trotz schmachvoller Mißhandlung des neutralen Landes dank der Festigkeit des Königs Konstantin, des Schwagers unseres Kaisers, nicht verwirklicht. Und immer lauter werden die Stimmen in Frankreich und England, die auch die Aufgabe dieses zwecklosen Abenteuers fordern, das ebenso verlustreich enden könne wie das Dardanellenunternehmen. Dies uämlich haben beide beteiligten Mächte nach ungeheuren Opfern unter dem verdienten Hohngelächter Europas am 9. Januar 1916 aufgegeben, da alle Angriffe an der ehernen Ausdauer des türkischen Heeres gescheitert waren. So ist in demselben Angenblicke, wo die ungestörte Verbindung der Mittelmächte mit der Türkei durch die Niederwerfung Serbiens hergestellt und dem „Balkanzug" Berlin — Konstantinopel glatte Fahrt eröffnet wurde, auch die unbehinderte Fortführung dieser Linie über die türkische Hauptstadt hinaus nach Mesopotamien gesichert worden. Da auch am Tigris die Türken den Engländern zähen Widerstand leisten und Bagdad vor ihnen schützen, so ist die neue Weltlinie Hamburg — Bagdad jetzt für die Mittelmächte und ihre Fr?uuoe frei. Möge von ihr aus der Stoß ins Genick der Engländer, vach dem Snezkanal, glücken!

10. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 140

1911 - Berlin : Teubner
140 Kanon der einzuprägenden Zahlen. Mai 23. Mai Juli September Anfang Oktober 10. Oktober 20. Oktober 5. November Ende Dezember 1916: Januar 9. Januar | 11. Januar Januar— Februar 1. Februar | Zweite große Offensive der Verbündeten im Westen: „Maischlacht von La Bassse". Durchbruch der Dunajetzsront durch Generaloberst von Mackensen und Beginn der Rückeroberung Galiziens I (Przemysl 3. Vii., Lemberg 22. Vii.) und der Einnahme des russisch-polnischen Festungsgürtels (Pnltnsk 24. Vii.; Jwangorod4. Viii.; Warschaus. Viii.;Kowno 18. Viii.; ; Brest-Litowsk 25. Viii. und Grodno 4. Ix.). Besetzung Kurlands unter Hiudenbnrg (Liban 8. V.; Windau 19. Vii. und Mitan 2. Viii.). Italiens Kriegserklärung an Österreich-Ungarn. Beginn der Kämpfe am Jsonzo (Görz), am Gardasee und an der Etsch. Die Schntztrnppe in Südwestafrika erliegt der englischen Kaparmee unter Louis Botha. Dritte große Offensive der Verbündeten im Westen: die „Septemberschlacht". Die Engländer und Franzosen beginnen in Saloniki zu landen und sich häuslich einzurichten. Schwerste Ver-I letzung der griechischen Neutralität. Deutsche und österreichische Truppen dringen unter Generalfeldmarschall von Mackensen in Serbien ein. Bulgarien schließt sich dem deutsch-österreichisch-türkischen Bunde an. Eroberung von Belgrad. Die Bulgaren in Üsküb (Skoplje). Die Bulgaren in Nisch. Beginn der vergeblichen russischen Offensive an der beßara-bischen Front. Die Schntztrnppe in Kamerun erliegt der sranzösisch-eng-lischen Übermacht. Die Engländer und Franzosen verlassen nach ungeheuren Verlusten Gallipoli (Ende des „Dardanellenabenteuers"). Die Österreicher nehmen unter furchtbaren Anstrengungen den Berg Lowtschen, Montenegros stärkste Festung. Die Österreicher besetzen ganz Montenegro und die Hauptorte Albaniens (Skutari, Tirana, Durazzo). Deutsche „Zeppeline" überfliegen ganz England und bewerfen Liverpool erfolgreich mit Bomben.
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